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25.09.2024 Alle Artikel

Daytime Cleaning: Attraktivere Arbeitszeiten als Erfolgsfaktor

Cornelia Schliwa, Redakteurin, lächelt in die Kamera.
von Cornelia Schliwa
Redakteurin bei zvoove

Flexible Arbeitszeiten als Schlüssel zur Fach- und Hilfskräftesicherung in der Gebäudedienstleistung

Die Gebäudedienstleistungsbranche steht vor großen Herausforderungen: Der Fach- und Hilfskräftemangel und unattraktive Arbeitszeiten erschweren es, Mitarbeitende zu gewinnen. Eine Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Branche attraktiver zu gestalten, ist das Daytime Cleaning – also das Reinigen während der regulären Betriebszeiten.

Laut der aktuellen Branchenstudie zvoove Industry Pulse 2024 (für Gebäudedienstleister) sehen 53 Prozent der befragten Unternehmen den Hauptvorteil von Daytime Cleaning gerade darin, attraktiver für Bewerbende zu werden. Denn traditionelle Arbeitszeiten – oft frühmorgens, spätabends oder am Wochenende – schrecken viele potenzielle Mitarbeitende ab. Arbeitszeiten während des Tages helfen, die Branche für eine breitere Zielgruppe zugänglicher und attraktiver zu machen.

Daytime Cleaning stärkt Sichtbarkeit und Wertschätzung

Die Studie zeigt, dass bereits bei 83 Prozent der Unternehmensvertretenden Reinigungskräfte tagsüber im Einsatz sind. Das Konzept „Daytime Cleaning“ bietet dabei nicht nur Vorteile für die Personalplanung, sondern verändert offenbar auch die Wahrnehmung der Arbeit der Reinigungskräfte: 46 Prozent der Unternehmen bestätigen, dass die Sichtbarkeit ihrer Teams steigt, wenn diese während der regulären Betriebszeiten arbeiten.

Anders als bei der Reinigung zu Randzeiten, wo die Reinigungsarbeiten oft unsichtbar und unbemerkt bleiben, ermöglicht Daytime Cleaning, dass Reinigungskräfte als integraler Bestandteil des täglichen Betriebs wahrgenommen werden. Daraus lässt sich ableiten: Reinigungskräfte werden damit eher als Teil des täglichen Betriebs wahrgenommen und erfahren potenziell eine stärkere Wertschätzung ihrer Arbeit.

Mehr als nur saubere Büros

Daytime Cleaning sorgt also für eine stärkere Einbindung der Reinigungskräfte in den Betriebsalltag. Reinigungskräfte, die tagsüber arbeiten, haben direkten Kontakt zu den Mitarbeitenden vor Ort. Dieser Austausch kann das Zugehörigkeitsgefühl fördern und zu einer höheren Arbeitsmotivation beitragen. Langfristig könnten sich solche Faktoren positiv auf die Mitarbeiterbindung und die allgemeine Zufriedenheit mit dem Job auswirken.

Zudem lässt sich vermuten, dass Daytime Cleaning zur sozialen Nachhaltigkeit beiträgt: Besonders für Eltern oder andere Betreuungspersonen sind die familienfreundlicheren Arbeitszeiten attraktiv.

Daytime Cleaning: Vorteile für die Personalgewinnung

Die Gebäudedienstleistung bietet vielen Menschen, die es auf dem Arbeitsmarkt schwer haben, eine Beschäftigungsmöglichkeit – darunter auch Quereinsteigenden oder Menschen ohne formale Ausbildung. Diese Personengruppe steht zum Teil im Wettbewerb mit anderen personalintensiven Branchen wie Gastronomie, Hotellerie oder Logistik. Hinzu kommt der hohe Bedarf an gut ausgebildetem Fachpersonal.

In Zeiten des Fach- und Hilfskräftemangels haben Arbeitgebende, die mitarbeiterfreundliche Arbeitszeiten anbieten, klare Vorteile, da sie auf die Bedürfnisse einer größeren Zielgruppe eingehen.

Herausforderungen bei der Umsetzung von Daytime Cleaning

Trotz der zahlreichen Vorteile bringt Daytime Cleaning aber auch Herausforderungen mit sich. 36 Prozent der im Industry Pulse befragten Unternehmensvertretenden sehen Schwierigkeiten für die Durchführung der Reinigungsaufgaben, wenn Arbeitsplätze während der Betriebszeiten besetzt sind. Hier ist eine sorgfältige Koordination nötig, um sicherzustellen, dass die Produktivität nicht beeinträchtigt wird.

Ein weiteres Thema ist die Gefahr zusätzlicher Ad-hoc-Aufgaben, die während des Tages auf Reinigungskräfte zukommen könnten.13 Prozent der Befragten befürchten, dass die Reinigungskräfte spontan zusätzliche, nicht einkalkulierte Aufgaben erhalten. Diese unvorhergesehenen Aufgaben können einerseits den Arbeitsablauf stören und die Effizienz verringern. Andererseits liegt in der Erfüllung solcher Aufgaben auch ein Potenzial: zufriedenere Kunden.

In einigen Fällen (5 Prozent) befürchten Unternehmensvertretende zudem, dass das Reinigen während der Arbeitszeit den Eindruck mangelnder Professionalität erwecken könnte. Diese Bedenken lassen sich jedoch durch eine präzise Planung und klare Absprachen zwischen Dienstleistern und Kunden lösen. Ein gut abgestimmter Reinigungsplan sorgt dafür, dass die Arbeiten diskret und effizient durchgeführt werden, ohne den Betriebsablauf zu stören.

Fazit

Daytime Cleaning bietet Gebäudedienstleistern die Möglichkeit, sich im Wettbewerb um Arbeitskräfte besser zu positionieren. Attraktivere Arbeitszeiten, eine stärkere Integration der Reinigungsteams und eine höhere Wertschätzung der Mitarbeitenden können dazu beitragen, die Attraktivität der Branche zu erhöhen. Gerade in Zeiten des Fach- und Hilfskräftemangels kann dieses Konzept helfen, Mitarbeitende langfristig zu binden und gleichzeitig sozial nachhaltige Arbeitsbedingungen zu schaffen.

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Foto: © Adobe Stock / Andrey Popov / 163417054

Autor
Cornelia Schliwa, Redakteurin, lächelt in die Kamera.
Cornelia Schliwa
Redakteurin | zvoove

Cornelia Schliwa ist Magister-Soziologin und ausgebildete Redakteurin mit über 15 Jahren Erfahrung im Corporate Publishing. Mit ihrem Faible für klare Kommunikation bringt sie komplexe Sachverhalte präzise auf den Punkt und haucht selbst trockenen Themen Leben ein, um sie für Leser leicht zugänglich zu machen.

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