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Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, unsere Arbeitsweise grundlegend zu revolutionieren – vorausgesetzt, wir wissen, wie wir mit ihr umgehen. Generative KIs wie ChatGPT, DALL-E oder Midjourney sind bereits in der Lage, gute Texte und Grafiken zu erstellen. Um jedoch die besten Ergebnisse zu erhalten, ist das sogenannte „Prompting“ (Englisch für „Eingabeaufforderung“) alles entscheidend.
Erfolgreiches Prompting ist die Kunst, klare und präzise Anweisungen zu formulieren, um die gewünschten Resultate zu erreichen. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen Tipps vor, wie Sie richtig prompten und das volle Potenzial der KI ausschöpfen.
Prompting ist kein Hexenwerk und im Grunde recht simpel. Es wird mit der KI kommuniziert, als sei sie ein menschliches Gegenüber. Dabei werden der KI via Text- oder Spracheingabe „Aufgaben“ vermittelt, die sie bearbeiten soll. Ein grobes Beispiel für ein Prompt wäre: „Bitte erstelle mir einen Text für die Startseite unserer Firmenwebseite.“
Diese Art der Kommunikation ist intuitiv, weil sie dem natürlichen Sprachgebrauch entspricht und keine speziellen technischen Kenntnisse erfordert. Im nächsten Abschnitt wird detailliert erläutert, welche Schritte notwendig sind, um effektive Prompts zu erstellen und wie das volle Potenzial einer generativen KI ausgeschöpft werden kann.
Zunächst ist es wichtig, sich mit den Grundlagen vertraut zu machen. Dazu gehört, zu lernen, wie das Prompting funktioniert und wie man spezifische Anweisungen oder Beispiele formuliert, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Hilfreich sind dabei Anleitungen, Tutorials und Fallstudien, um ein fundiertes Verständnis zu entwickeln.
Hilfreich ist es auch, mit Experimenten zu beginnen. Das heißt, einfache Beispiele nutzen und das KI-Modell mit klaren und präzisen Anweisungen lenken, verschiedene Ansätze testen und die Ausgabeergebnisse beobachten. Durch ständiges Experimentieren wird deutlich, welche Formulierungen am effektivsten sind.
Der nächste Schritt besteht darin, die Ergebnisse der Prompts zu analysieren und zu verstehen, warum bestimmte Formulierungen besser funktionieren als andere. Dieses Wissen kann dann genutzt werden, um die eigenen Prompting-Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern.
Zudem gibt es zahlreiche kostenlose Online-Ressourcen wie LearnPrompting.org, oder Bücher und Tutorials die dabei helfen können, das Wissen zu vertiefen und praktische Übungen zu machen. Diese Quellen bieten wertvolle Informationen und Anleitungen, um die Prompting-Fähigkeiten weiter zu entwickeln.
Der erste und vielleicht wichtigste Tipp ist, die Prompts so klar wie möglich zu formulieren. Wie bei menschlicher Kommunikation gilt auch hier: Je klarer die Anweisungen, desto wahrscheinlicher sind präzise und zufriedenstellende Ergebnisse. Vage oder mehrdeutige Anweisungen führen häufig zu ungenauen oder unerwünschten Resultaten. Eine gute Eingabeaufforderung sollte daher eindeutig und spezifisch sein. Außerdem sollte eine einfache Sprache verwendet werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Das heißt: Kurze und einfache Satzstrukturen.
Es ist auch wichtig, bei der Kommunikation mit KI freundlich zu sein. Denn KIs wie ChatGPT sind darauf programmiert, positiv auf Höflichkeit und Respekt zu reagieren. Das zeigt eine Forschungsstudie der Universität Maryland. Da KI immer mehr in unser Leben integriert wird, ist ein freundlicher Umgang mit diesen Systemen wichtig, um eine reibungslose und effektive Kommunikation zu gewährleisten.
KI-Systeme reagieren besser, wenn sie den Kontext verstehen. Daher ist es wichtig, so viele relevante Informationen wie möglich anzugeben. Dies hilft der KI, Ihre Anfrage besser einzuordnen und präzisere Antworten zu liefern.
Je einfacher ein Satz formuliert ist, desto besser versteht die KI ihn auch. Einfache Sprache hilft, Fehlergebnisse zu vermeiden und sorgt dafür, dass die KI genau das liefert, was benötigt wird. Komplexe Worte und Fachjargon können zu ungenauen oder unpassenden Ergebnissen führen. Beispielsweise sollte anstatt „Könnten Sie vielleicht…“, direkt „Bitte…“ geschrieben werden.
Das Prompting ist im Endeffekt ein Gespräch mit der KI, bei dem der Prompter die Gesprächsführung innehat. Es können außerdem Rückfragen gestellt werden, um mehr Details zu erfahren. Durch das wiederholte Nachfragen und Anpassen der Prompts können spezifischere und relevantere Antworten generiert werden. Beispiel: „Kannst du das bitte näher erläutern? Was genau bedeutet das für den täglichen Betrieb?“ Es sollte jedoch vermieden werden, mehrere Fragen auf einmal zu stellen, da dies die KI „verwirren“ könnte.
„Bitte erstelle eine professionelle E-Mail an die Kundin Frau Müller, in der die Bereitstellung von fünf Zeitarbeitskräften für eine Projektarbeit bestätigt wird. Füge Details wie Startdatum (1. August), Arbeitszeiten (8 bis 16.30 Uhr) und Kontaktinformationen (Telefon: +49 123 456789, E-Mail: kontakt@zeitarbeitsfirma.de) für Rückfragen hinzu.“
ChatGPT 4.0 generiert folgendes Ergebnis:
Betreff: Bestätigung der Bereitstellung von Zeitarbeitskräften für Ihr Projekt
Sehr geehrte Frau Müller,
ich hoffe, es geht Ihnen gut.
Hiermit bestätigen wir die Bereitstellung von fünf Zeitarbeitskräften für Ihr anstehendes Projekt. Wir freuen uns, Sie in dieser Phase zu unterstützen und sind zuversichtlich, dass unsere Mitarbeiter einen wertvollen Beitrag leisten werden.
Details zur Bereitstellung:
Startdatum: 1. August 2024
Arbeitszeiten: Montag bis Freitag, 08.00 – 16.30 Uhr
Unsere Mitarbeiter werden pünktlich am genannten Startdatum einsatzbereit sein. Bei weiteren Fragen oder spezifischen Anforderungen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Kontaktinformationen für Rückfragen:
Telefon: +49 123 456789
E-Mail: kontakt@zeitarbeitsfirma.de
Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit und stehen Ihnen für Rückfragen jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
[Ihr Name]
[Ihre Position]
[Ihr Unternehmen]
[Ihre Telefonnummer]
[Ihre E-Mail-Adresse]
Dieses Beispiel zeigt, wie ein deutlich und präzise formulierter Prompt eine detaillierte und professionelle E-Mail generiert, die alle relevanten Informationen enthält.
Auch in der Zeitarbeit bietet Prompting vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, um wiederkehrende Aufgaben effizienter zu gestalten. Hier sind einige Beispiele, wie gezieltes Prompting den Arbeitsalltag erleichtern kann.
💡 Durch das Arbeiten mit KI-Prompting, können viele gleichbleibende, sich wiederholende Prozesse in der Zeitarbeit beschleunigt und optimiert werden. Auch hier gilt: Die menschliche Arbeitskraft bleibt unverzichtbar. Alle KI-generierten Texte, Anweisungen, Berichte und Checklisten sollten stets vor der Nutzung von menschlichen Mitarbeitenden überprüft werden. Denn die KI macht mitunter auch Fehler. Ein Faktencheck wichtiger Informationen sowie ein im Umgang mit Texten geschulter Blick sind deshalb auch bei Texten von KI-Tools unerlässlich.
Laut einer Prognose des World Economic Forum könnten weltweit bis 2025 etwa 97 Millionen neue Arbeitsplätze durch den Einsatz von KI entstehen. Auch der Beruf des „KI-Prompters“ wird sich in Zukunft etablieren. Ein KI -Prompter wird darauf spezialisiert sein, präzise und effektive Anweisungen für KI-Systeme zu formulieren, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Dieser Beruf erfordert ein tiefes Verständnis der Funktionsweise von KI, hervorragende Kommunikationsfähigkeiten und die Fähigkeit, komplexe Anforderungen in klare und umsetzbare Prompts zu übersetzen.
In der Zukunft könnten KI-Prompter in vielen Bereichen gefragt sein, von Marketing und Kundenservice bis hin zu Bildung und Gesundheitswesen.
Fazit
KI ist mittlerweile aus fast keiner Branche mehr wegzudenken. Auch in der Zeitarbeit hat sie maßgebliche Vorteile. Alles entscheidend im Umgang mit generativer KI ist klares, präzises Prompting. Die Anweisungen helfen dabei, sich wiederholende, immer gleiche Arbeitsprozesse um ein Vielfaches zu beschleunigen und zu optimieren.
Dabei sollte man bei der Kommunikation mit KI stets auf eine einfache, freundliche und eindeutige Sprache achten. Außerdem sollte der Kontext der Anweisung klar sein, die Anweisungsabfolgen wie ein Gespräch mit einem menschlichem Gegenüber aussehen.
Auch in der Zeitarbeit hat das Prompting seine Vorteile. Mit Hilfe der richtigen Prompts können generative KIs ganze Arbeitsanweisungen, Checklisten, E-Mails und Berichte erstellen.
Das volle Potenzial von KI in der Zeitarbeit kann nur dann ausgeschöpft werden, wenn Unternehmen gezielt darauf hinarbeiten, ihre Arbeitsprozesse durch den Einsatz von Prompts zu optimieren. Dies umfasst die kontinuierliche Verbesserung der Kommunikation mit der KI, das Testen und Anpassen von Prompts und die Schulung der Mitarbeitenden im Umgang mit generativen KIs.
Foto: © Adobe Stock / Pakin / 702182173
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