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Personalvermittlung bedeutet die Vermittlung von geeignetem Personal an einen Arbeitgeber. Die Personalvermittlung wird meist von Arbeitgebern finanziert, um die Nachfrage nach Personal zu decken und offene Stellen zu besetzen. Abzugrenzen ist die Personalvermittlung von der Arbeitsvermittlung, die meist von Arbeitssuchenden in Anspruch genommen wird und bei einer privaten Arbeitsvermittlung in der Regel auch von diesen finanziert wird. Eine Arbeitsvermittlung durch öffentliche Einrichtungen, z. B. die Bundesagentur für Arbeit, wird durch öffentliche Hand finanziert. Unternehmen greifen aus verschiedenen Gründen auf die Personalvermittlung zurück, z. B. wenn ihre Kernkompetenz nicht im Personalwesen liegt oder der eigene Recruiting-Aufwand zu hoch wäre. Oft wird ein Personalvermittler eingeschaltet, um aufkommenden Personalbedarf rasch zu decken, etwa bei Auftragsspitzen. Erfolgt die Deckung vorübergehend, geschieht das z. B. im Rahmen der Zeitarbeit. Auch die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern, Fach- und Führungskräften, die über den Arbeitsmarkt nur schwer zu rekrutieren sind, kann über die Personalvermittlung erfolgen. Seit 1994 ist die Personalvermittlung in Deutschland für alle Berufsgruppen erlaubt.
Personalvermittler vermitteln Mitarbeiter, die stellenrelevante Anforderungen erfüllen oder für eine Vakanz geeignet sind. Ziel ist das Zustandekommen eines Beschäftigungsverhältnisses zwischen Arbeitgeber und vermittelter Person oder ein zeitlich begrenzter Einsatz im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung. Unternehmen, die Leistungen im Bereich der Zeitarbeit anbieten, sind z. B. Mischbetriebe, die neben anderen Dienstleistungen auch solche im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung anbieten, oder reine Zeitarbeitsunternehmen. Ein Personalvermittler übernimmt verschiedene im Recruiting-Prozess anfallende Aufgaben, darunter die Erstellung von Anforderungsprofilen und der Abgleich von Anforderungs- und Fähigkeitsprofilen potenzieller Kandidaten. Aufgaben im Bereich des beruflichen Profilings umfassen die Analyse von Stellenanforderungen und Kandidatenprofilen, um Hinweise für die Kandidatenpassung zu erhalten – zum Beispiel bezogen auf die kognitiven Fähigkeiten, die Motivation des Kandidaten für die Stelle und erfolgsrelevante Verhaltensmerkmale. Anhand der Analysen werden Erfolgsvorhersagen getroffen, um die Passung des Kandidaten einzuschätzen. Auch psychologische Methoden zur Diagnostik beruflich relevanter Persönlichkeitsmerkmale, berufsrelevanten Wissens etc. können zum Einsatz kommen. Neben der Bewerbervorauswahl gehört für viele Personalvermittler auch die nachgehende Betreuung der vermittelten Arbeitnehmer zum Aufgabenspektrum. Personalvermittler verfügen i. d. R. über eigene Personaldatenbanken oder Mitarbeiterpools, auf die sie für eine schnelle und passende Bedarfsdeckung zurückgreifen können.
Personen, die auf dem Markt umkämpfte Fach- und Führungskräfte, Spezialisten, Young Professionals oder High Potentials von Konkurrenzunternehmen abwerben, werden als Headhunter bezeichnet. Meist stammen diese aus dem Managementbereich und verfügen über langjährige Erfahrung in der Personalbranche. Konzentriert sich die Personaldienstleistung auf die Besetzung von Führungspositionen, spricht man von Executive Search. Headhunter haben vor allem vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und der Fachkräfteengpässe in bestimmten Mangelberufen an Bedeutung gewonnen. Auch der demographische Wandel, die sogenannte „Überalterung“ der Bevölkerung, kann die Akquise von Nachwuchskräften erschweren. Ein Vorteil des Abwerbens qualifizierter Mitarbeiter aus Konkurrenzunternehmen liegt darin, dass diese meist bereits in einem Beschäftigungsverhältnis stehen und nicht aktiv auf Stellensuche sind. Headhunter erreichen dadurch auch passive bzw. latent wechselwillige Kandidaten. Ein erster Schritt besteht in der Recherche von Unternehmen und potentiellen Kandidaten. Als Instrument dient hier zum Beispiel die Erstellung von Unternehmenslisten (Mapping). Gelistet werden Unternehmen mit Potential- oder Leistungsträgern, die für den Headhunter bzw. dessen Klienten interessant sein könnten. Ein weiterer Schritt besteht in der Stellen- und Anforderungsanalyse sowie der Stärken- und Potenzialanalyse in Frage kommender Kandidaten. Anschließend erfolgt ein Abgleich zur Eignungsfeststellung. Ein Mittel, um Potentialträger zu erreichen, ist die telefonische Direktansprache, die im Sinne des freien Wettbewerbs erlaubt ist. Einschränkungen bestehen jedoch bzgl. Länge und Inhalt des Telefonats: „Es ist nicht wettbewerbswidrig, wenn ein Arbeitnehmer von einem Personalberater am Arbeitsplatz in einem zur ersten Kontaktaufnahme geführten Telefongespräch nach seinem Interesse an einer neuen Stelle befragt und diese kurz beschrieben wird. Eine mit den guten Sitten im Wettbewerb nicht zu vereinbarende Störung des betrieblichen Arbeitsablaufs liegt vor, wenn sich der im Auftrag eines Wettbewerbers anrufende Personalberater bei einem solchen Gespräch darüber hinwegsetzt, dass der Arbeitnehmer daran kein Interesse hat, oder das Gespräch über eine knappe Stellenbeschreibung hinaus ausdehnt (BGH, Urteil vom 4. 3. 2004 – I ZR 221/01 – OLG Karlsruhe)“. Signalisiert der Kandidat Interesse, kann ein face-to-face Gespräch zur weiteren Abklärung stattfinden, in dem der Headhunter etwa über die Vorzüge der anvisierten Position spricht, Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigt und das Unbehagen eines Jobwechsels zu reduzieren versucht. In einem vertraulichen Bericht hält der Headhunter das Ergebnis dieses Gesprächs fest und präsentiert seinem Klienten anschließend eine Auswahl geeigneter Kandidaten. Für die Dienstleistung erhält er i. d. R. eine Provision.
Ein Recruiter ist, wie der Name schon sagt, für die Rekrutierung von Personal verantwortlich. Oft sind Recruiter in der Personalabteilung eines Unternehmens oder in Personalberatungsagenturen tätig. Sie übernehmen verschiedene Aufgaben im Recruiting-Prozess, der sich in folgende Schritte aufgliedern lässt:
Zur Vereinfachung und Optimierung des Recruiting-Prozesses können Unternehmen auch eine passende E-Recruiting-Software einsetzen. Diese ermöglicht eine zentralisierte Verwaltung von Bewerberdaten und eine verkürzte Kommunikation zwischen Entscheidern. Mögliche Funktionen wie Multi-Channel-Posting bzw. Job-Multiposting fördern die Bewerberreichweite, indem eine Stellenanzeige per Mausklick in mehreren Job-Portalen gleichzeitig publiziert wird. Weitere Funktionen wie etwa CV-Parsing, also das automatische Auslesen von Lebensläufen, tragen zu einer positiven Candidate Experience bei und ersetzen die manuelle Eingabe von Stammdaten durch einen automatisierten Datentransfer. Matching-Algorithmen unterstützen die Vorqualifikation passender Kandidaten, indem sie Anforderungs- und Bewerberprofile anhand relevanter Kriterien abgleichen. Die Nutzung von HR-Analytics und Kennzahlen im Recruiting-Prozess ermöglicht es, den Bewerbungsprozess gezielt zu verbessern – zum Beispiel, indem der Anteil erfolgreicher Einstellungen oder die Anzahl der eingegangenen Bewerbungen je Recruiting-Kanal dargestellt werden. Erfolgsversprechende Recruiting-Kanäle lassen sich dadurch gezielt auswählen.
Personalvermittler vermitteln geeignetes Personal an Unternehmen. Um die Eignung der Kandidaten festzustellen, wird ein Abgleich von Anforderungs- und Kandidatenprofilen vorgenommen. Potentielle Kandidaten werden zum Beispiel über eine Personaldatenbank, per Stellenanzeige oder Direktansprache gesucht und dem auftraggebendem Unternehmen in einer Auswahl präsentiert. Das Einschalten eines Personalvermittlers kann aus verschiedenen Gründen erfolgen: zum Beispiel, um kurzfristigen Personalbedarf bei Auftragsspitzen schnell zu decken – dies kann auch im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung geschehen, um qualifizierte Mitarbeiter zu finden, die auf dem Arbeitsmarkt rar sind, und um die eigene Personalabteilung zu entlasten.
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