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Arbeitsplatzgestaltung

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Mit der Arbeitsplatzgestaltung ist die Ergonomie gemeint, die das Wohlbefinden von Mitarbeitern wesentlich beeinflusst. Je besser die physischen Rahmenbedingungen sind, desto motivierter und leistungsfähiger sind Arbeitnehmer. Der polnische Physik-Professor Jastrzebowski fasste es wie folgt zusammen:

„Ergonomie ist ein wissenschaftlicher Ansatz, um mit geringster Mühe und größter Zufriedenheit reichlichst Früchte zu erhalten für das eigene und allgemeine Wohl.“

Eine positive Arbeitsplatzgestaltung dient also auch als Motivationsfaktor. Deshalb ist es für Unternehmen wichtig, einen den Bedürfnissen der Mitarbeiter angepassten Arbeitsplatz fest in der Corporate Culture zu verankern. Ziel ist es, Arbeitnehmern die bestmöglichen Grundlagen bereitzustellen, sodass diese sich physisch und auch psychisch entfalten können. Je wohler sich diese an ihrem Arbeitsplatz fühlen, desto länger profitieren Unternehmen von der Ressource „Mitarbeiter“. Die Ergonomie des Arbeitsplatzes unterteilt sich in zwei Bereiche:

  • Humanität: Der Arbeitsplatz muss sich menschlichen Bedürfnissen anpassen und garantieren, dass Mitarbeiter sich stets optimal entfalten können, ohne physische Missstände.
  • Wirtschaftlichkeit: Durch die optimale Arbeitsplatzgestaltung soll die Gesundheit der Arbeitnehmer gesichert & gefördert werden, sodass diese dauerhaft Leistungsstark und motiviert sind, was sich langfristig auf die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens auswirkt.

Folgen einer schlechten Arbeitsplatzgestaltung

Wer seine Employer Brand stärken und als attraktive Arbeitgebermarke wahrgenommen werden möchte, sollte eine ergonomische und ansprechende Arbeitsplatzgestaltung nicht unterschätzen. Neben gesundheitlichen Risiken, die die Folge sein können, beeinflusst eine (schlechte) Arbeitsplatzgestaltung viele weitere Bereiche des Büroalltags. Der Coworking-Anbieter Mindspace befragte 1.000 Arbeitnehmer in Deutschland zu diesem Thema und fand heraus, dass fast 14 % der Umfrage-Teilnehmer bereits eine Stelle abgelehnt haben, da ihnen die Büroräume nicht zusagten. Für 6,3 % war es sogar ein Kündigungsgrund. Knapp 18% gaben an, dass sie ihren Arbeitsplatz als „nicht inspirierend“ und „langweilig“ empfinden – wie sich das auf die Mitarbeitermotivation und Kreativität auswirkt, liegt auf der Hand. 

Neben der durch schlecht gestaltete Büros hervorgerufenen Fluktuationsgefahr spielt aber auch der Gesetzgeber eine Rolle. Das Betriebsverfassungsgesetz räumt Betriebsräten mit § 91 BetrVG das Recht ein, Maßnahmen zur Änderung der Arbeitsplatzgestaltung einzuleiten, sofern diese den arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen nicht entsprechen. Kommt daraufhin keine Einigung zustande, entscheidet die Einigungsstelle. Der Spruch ersetzt die Einigung zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat. (Vgl. Betriebsverfassungsgesetz § 91, Mitbestimmungsrecht). Auch das forsa-Institut untersuchte in der IBA-Studie 2017 das Thema „Wohlbefinden im Büro“. Darin gaben die Befragten an, welche Faktoren ihnen bei der Arbeitsplatzgestaltung wichtig sind:

Bequemer Bürostuhl: 98%

Angenehme Temperatur: 96%

Hochwertige technische Ausstattung: 93%

Viel Tageslicht: 90%

Niedriger Geräuschpegel: 89%

Großer Schreibtisch: 83%

Rückzugsbereiche für konzentriertes Arbeiten: 81%

Arbeitsplatz mit Fensterblick: 72%

Ansprechende Kommunikations- und Pausenräume: 67%

Sichtgeschützter Bürobereich: 63%

Büroarbeitsplatz mit Sichtkontakt zu Kollegen: 46%

Optimierung der Arbeitsplatzgestaltung

Es gibt also eine Vielzahl an Faktoren, die die die Ergonomie am Arbeitsplatz beeinflussen. Unternehmen können meist mit wenig Aufwand dafür sorgen, dass sich die Rahmenbedingungen stets auf einem optimalen Level befinden. Diese Grundregeln gilt es zu beachten:

  • Der Lärmpegel: Max. 55 db (zum Vergleich: Regen, leise Gespräche oder     Geräusche in der Wohnung sind ebenfalls 55db laut)
  • Beleuchtung: Tageslicht und Indirektes Licht
  • Optimale Temperatur: 20 bis 22°C 
  • Luftfeuchtigkeit: 40 bis 60%
  • Umfang Arbeitsplatz: Min. 80x160cm
  • Schreibtischhöhe: 19 bis 28cm über Sitzhöhe
  • Sitzhöhe: 42 bis 53 cm

Tisch: Je nach Körpergröße sollte der Schreibtisch zwischen 68 und 82 cm hoch sein, während die Schreibtischplatte für eine ergonomische Gestaltung mindestens 160cm breit und 80cm tief sein sollte. Die Tastatur ist idealerweise 10cm vom Schreibtischrand entfernt.

Schreibtischstuhl: Dynamisches Sitzen ist wichtig, da der Körper nicht darauf ausgelegt ist, sich über Stunden in derselben Position zu befinden. Mitarbeiter sollten regelmäßig daran erinnert werden, ihre Sitzhaltung im Laufe des Tages zu verändern. Außerdem sollten die Beine im 90°-Winkel stehen, die Sitzbreite des Stuhls zwischen 40-48 cm liegen und der Lendenbausch (in der Stuhllehne) auf Gürtelhöhe sitzen.

Monitor: Der Monitor sollte mindestens 24 Zoll groß sein und die Distanz zwischen Augen und Bildschirm zirka 60-80 cm betragen – idealerweise ist der Monitor leicht geneigt. Zusätzlich sollten Mitarbeiter regelmäßig den Blick abwenden, um z.B. aus dem Fenster zu blicken. Der Wechsel zwischen Kurz- und Weitsicht ist eine Entlastung für die Augen.

Beleuchtung: Die ideale Beleuchtung am Arbeitsplatz ist eine Mischung aus direktem & indirektem Licht, einer Schreibtischlampe und Tageslicht. Um eine Blendung zu verhindern, kann der Arbeitsplatz parallel zum Fenster platziert werden, Lichtquellen sollten immer seitlich des Arbeitsplatzes stehen.

Farbgestaltung: In der Farbpsychologie schreibt man den Farben Grün und Blau eine beruhigende Wirkung zu. Grün reduziert außerdem Angst & Stress und dient als positiver Ausgleich, wenn Mitarbeiter die meiste Zeit am Bildschirm arbeiten. Weiß reflektiert dagegen enorm und kann die Augen ermüden. Als Faustregel gilt: Kalte Farben sind besser für den Arbeitsplatz geeignet, da sie Mitarbeiter beruhigen und entspannen.

Raumklima: Die Mindesttemperatur für leichte körperliche Belastung (wie Büroarbeit) liegt bei mindestens 20°C. Die meisten Menschen empfinden allerdings eine Temperatur zwischen 21°C und 23 21°C als angenehm. Im Sommer sollte die Innentemperatur im Büro 26°Cnicht überschreiten – andererseits leidet die Konzentrationsfähigkeit enorm. Generell helfen Grünpflanzen dabei, das Raumklima dauerhaft zu verbessern.

 

Fazit

Ein ergonomischer Arbeitsplatz soll Arbeitsunfällen vorbeugen und die körperliche Gesundheit der Angestellten sichern und bestenfalls fördern. Neben physischen Aspekten spielt auch das Wohlbefinden von Mitarbeitern eine wichtige Rolle, da die Motivation durch eine schlechte Arbeitsplatzgestaltung schlimmstenfalls sinkt. Durch an die Mitarbeiter angepasste, optimale Bürobedingungen können krankheitsbedingte Ausfälle und eine hohe Fluktuation gemieden werden, was sich langfristig auf die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auswirkt.

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