Sie finden unsere Artikel spannend?
Dann melden Sie sich zu unserem Newsletter an und erhalten Neuigkeiten direkt in Ihre Inbox.
Outplacement ist eine meist vom Unternehmen finanzierte Dienstleistung, um ausscheidenden Mitarbeitern die berufliche Neuorientierung zu erleichtern. Die Outplacement-Beratung soll freigesetzte oder freizusetzende Mitarbeiter dabei unterstützen, neue Berufsperspektiven zu entwickeln und eine Anstellung zu finden. Als Instrument des Trennungsmanagements soll sie dazu beitragen, die Trennung zwischen Unternehmen und Mitarbeiter konfliktfrei und fair zu gestalten. Relevant wird das Outplacement z. B. im Falle von quantitativen Personalfreistellungen, die mit einer Reduktion der Beschäftigungszahl einhergehen. Die Personalfreistellung ist eine Maßnahme zum Abbau personeller Überdeckung, zum Beispiel in Folge einer Fehlinvestition, von Rationalisierungen, Betriebsstillegungen, konjunkturell bedingten Absatzverlusten oder Produktionsrückgängen. Weitere Gründe für Entlassungen können Firmenübernahmen, Restrukturierungen, die Schließung von Abteilungen oder Insolvenzen sein. Von Downsizing spricht man, wenn die Unternehmensgröße durch Personalabbau reduziert wird, weil beispielsweise wichtige Unternehmensziele verfehlt wurden oder die Unternehmensstrategie neu ausgerichtet wird.
Unterschieden wird zwischen Einzel- oder Individualoutplacement und Gruppenoutplacement:
Der Outplacement-Prozess zielt darauf ab, den Trennungsprozess zwischen ausscheidenden Mitarbeitern und Arbeitgeber sozialverträglich und fair zu gestalten. Eine einvernehmliche, konfliktfreie Trennung kann z. B. die betriebsbedingte Kündigung überflüssig machen und stattdessen mit einem Aufhebungsvertrag einhergehen. Dieser zeichnet sich im Gegensatz zur einseitigen Kündigung durch eine zweiseitige Termination des Vertragsverhältnisses aus. Der Arbeitgeber vermittelt seinen Arbeitnehmern Berufssicherheit, wenn er sie dabei unterstützt, eine neue berufliche Perspektive zu finden und umzusetzen. Die Unterstützung beim Neueinstieg in den Arbeitsmarkt hilft dem Mitarbeiter über eine Umbruchsituation hinweg. Ziel ist es sowohl bei der praktischen Aufnahme einer neuen Tätigkeit zu unterstützen als auch dem Mitarbeiter in einer emotional belastenden Situation Rückhalt zu bieten. Der Mitarbeiter soll die Sicherheit haben, dass seine materiellen Lebensbedingungen und seine Lebensqualität erhalten bleiben. Die Outplacement-Beratung nimmt dabei die Ziele, Fähigkeiten und Berufswünsche des ausscheidenden Arbeitnehmers in den Fokus.
Die Outplacement-Beratung ist individuell auf einen ausscheidenden Mitarbeiter (Einzeloutplacement) oder eine Mitarbeitergruppe (Gruppenoutplacement) zugeschnitten. Trotz dieser Unterschiede überschneiden sich oft verschiedene Prozessschritte. Vor dem Beginn des Outplacements ist zunächst ein Trennungsgespräch mit dem betroffenen Arbeitnehmer zu führen. Hier sollten die Gründe für die Kündigung nachvollziehbar dargelegt und ein Unterstützungsangebot gemacht werden. Folgende Prozessschritte finden sich häufig im Rahmen des Outplacements:
Für Mitarbeiter und Unternehmen hat das Outplacement viele Vorteile: Die Trennung zwischen Arbeitnehmer und Unternehmen erfolgt im Idealfall konfliktfrei und der Mitarbeiter wird in einer schwierigen Umbruchssituation praktisch und emotional unterstützt. Kompetente Berater erleichtern den Einstieg in eine neue Position, da sie in vielen Fällen über ein breites Kontaktnetzwerk verfügen. Ihre Arbeitsmarkt- und Branchenkenntnisse sowie ihr Wissen um die verschiedenen Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt helfen beim Vermittlungsprozess. Durch einen fairen Trennungsprozess beugt der Arbeitgeber etwaigen Rechtsstreitigkeiten vor und vermeidet unangenehme Auseinandersetzungen mit dem ausscheidenden Mitarbeiter. Mit der unternehmensseitigen Finanzierung eines Outplacement-Beraters signalisiert der Arbeitgeber, dass ihm die Zukunft seiner Arbeitnehmer nicht egal ist und er an einer harmonischen Beendigung der Arbeitsverhältnisse interessiert ist. Ein fairer, verantwortungsvoller Umgang mit den eigenen Arbeitnehmern ist auch ein Zeichen für die Mitarbeiterschaft mit Blick auf deren Berufssicherheit. Wenn sie wissen, dass sie sich im Falle einer möglichen Kündigung auf die Unterstützung ihres Arbeitgebers verlassen können, kann das bestehende Zukunftsängste reduzieren und motivationssteigernd wirken. Einen Effekt auf das Arbeitgeberimage hat das, wenn Mitarbeiter ihren Arbeitgeber z. B. positiv auf Arbeitgeberbewertungsportalen bewerten oder im Zuge von Mitarbeiterempfehlungen weiterempfehlen. Die Signalwirkung kann sich also auch auf die Öffentlichkeit auswirken und somit als Instrument des Employer Brandings fungieren.
Trotz all dieser Vorteile ist eine erfolgreiche Vermittlung natürlich nicht garantiert. Unter Umständen muss der Mitarbeiter auch Einbußen in Gehalt oder eine sonstige Verschlechterung zu seiner Stelle beim ehemaligen Arbeitgeber hinnehmen. Erfolgt die Vermittlung aufgrund des begrenzten Budget- und Zeitrahmens unbedacht, findet er sich evtl. in einer Position wieder, die nicht zu ihm passt. Für Arbeitgeber kann die Inanspruchnahme eines Outplacement-Beraters mit hohen Kosten und Zeitaufwand verbunden sein. Mit Blick auf den Umfang und Inhalt der Maßnahmen sollte deshalb vorab überprüft werden, welcher Zeit- und Budgetrahmen realistisch ist und welche Beratungsthemen besonders relevant sind.
Outplacement ist eine Dienstleistung, um aus dem Unternehmen ausscheidende Mitarbeiter bei der beruflichen Neuorientierung zu unterstützen. Im Fokus einer umfassenden Outplacement-Beratung stehen sowohl die praktische Unterstützung beim Weg in den neuen Job also auch der psycho-soziale Rückhalt in dieser Umbruchsituation. Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer bietet das Outplacement eine Möglichkeit der sozialverträglichen und konfliktfreien Trennung.
Diesen Beitrag teilen