Die Vollzeitarbeit ist von der Teilzeitbeschäftigung abzugrenzen: Ein Arbeitnehmer, der in Vollzeit beschäftigt ist, verfügt über eine als Vollzeit definierte Wochenarbeitszeit. Diese liegt je nach Branche, Arbeitsverhältnis und Tarif bei etwa 35 bis 40 Arbeitsstunden pro Woche. Ein Beispiel für eine reguläre Vollzeitbeschäftigung ist eine Arbeitszeit zwischen 8 Uhr morgens und 17 Uhr nachmittags mit einer Stunde Mittagspause bei einer 5-Tage-Woche. Ein Teilzeitbeschäftigter hingegen ist laut § 2 Abs. 1 Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) dadurch definiert, dass seine regelmäßige Wochenarbeitszeit kürzer als die eines vergleichbaren Vollzeitbeschäftigten ist. Sollte kein vergleichbarer Beschäftigter vorhanden sein, wird der Branchentarifvertrag zu Rate gezogen, der die regelmäßige Arbeitszeit regelt. In Zeiten der Digitalisierung haben sich Möglichkeiten zur Arbeitszeitflexibilisierung entwickelt, die neben dem traditionellen Vollzeitarbeitsverhältnis mit fixem Arbeitsplatz neue Modelle ermöglichen. Je nach Branche und Beschäftigung sind Arbeitnehmer mobiler und nicht mehr an einen festen Arbeitsort gebunden: Homeoffice, Telearbeit und andere Varianten machen die Arbeit ortsungebundener. Zur Gestaltung der Arbeitszeiten existieren verschiedene Arbeitszeitmodelle, zum Beispiel das Arbeitszeitkonto: Per Zeiterfassung – z. B. über das Web oder Zeiterfassungsterminals – lassen sich Arbeitsstunden zeitgenau dokumentieren. Arbeitnehmer können mit dem Konto Stunden ansparen und diese in Form einer längeren Auszeit (z. B. Sabbatical) einlösen. Je nach Vereinbarung werden die Stunden mit Geld- oder Freizeitausgleich abgegolten. Ein solches Modell lässt sich auch für Teilzeitmitarbeiter etablieren (Teilzeit Invest): Der Mitarbeiter arbeitet in Vollzeit und bekommt die Hälfte seiner Arbeitszeit vergütet. Die Differenz spart er entweder als Zeit- oder Geldguthaben an. Neben dem Arbeitszeitkonto existieren viele weitere Arbeitsmodelle, die in Voll- oder Teilzeit möglich sind.
Welche Arbeitsmodelle gibt es?
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Klassisches Vollzeitmodell: Unter einem klassischen Vollzeitjob stellen sich die meisten eine 40-Stunden-Woche bei 5 Werktagen vor. Die abzuleistende Stundenzahl variiert je nach Branche, Betrieb und Tarifvertrag. Meist beläuft sich die Stundenzahl zwischen ca. 35 bis 40 Stunden bei einer 5-Tage-Woche.
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Gleitzeit: Unter der Voraussetzung, dass ein Mitarbeiter sein vertraglich festgesetztes Arbeitssoll erfüllt, kann er sich seine Arbeitszeit frei einteilen. Er kann beispielsweise eine Stunde später auf der Arbeit erscheinen und seine Arbeitszeit um eine Stunde nach hinten verschieben oder umgekehrt. Dadurch verfügt er über eine höhere Flexibilität, um Termine besser zu koordinieren und seine Work-Life-Balance zu optimieren – dies kann sich als Vorteil für Arbeitgeber erweisen, wenn Mitarbeiter weniger gestresst sind und geringere Fehlzeiten aufweisen. Für Pendler bietet das Modell den Vorteil, dass sie Hochverkehrszeiten vermeiden können. Die Gleitzeitmodell kann auch dazu beitragen, Supportzeiten oder den Kundenservice über die Kernarbeitszeiten hinaus zu gewährleisten, wenn sichergestellt ist, dass ausreichend Mitarbeiterkapazitäten während der Gleitzeit zur Verfügung stehen. Festgelegt wird die Gleitzeitregelung meist durch eine Betriebsvereinbarung, Tarifverträge oder eine Dienstanweisung. Das Modell tritt typischerweise in zwei verschiedene Varianten auf:
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Arbeitszeitkonto: Die Dokumentation von Arbeitsstunden ermöglicht es, ein Arbeitszeitkonto zu führen. Mithilfe des Konzept werden die arbeitsvertraglich oder tarifvertraglich zu leistenden Soll-Arbeitsstunden des Mitarbeiters mit den tatsächlich geleisteten Ist-Arbeitsstunden saldiert. In der Personaldienstleistungsbranche ist ein solches Konto üblich, um Plus- und Minusstunden zu dokumentieren. Leistet der Arbeitnehmer ein höheres Pensum als die Sollarbeitszeit, sammelt er Plusstunden, die er in Form von Entgelt oder Zeit abgelten kann. Liegt seine Arbeitszeit unter der vereinbarten Zeit, fallen Minusstunden an. Im iGZ-DGB-Tarifwerk (iGZ = Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e. V.) werden eine Ober- und Untergrenze für das Arbeitszeitkonto festgesetzt. Das Arbeitszeitkonto kann auch als Modell außerhalb der Zeitarbeit angewandt werden: Es ermöglicht Mitarbeitern das Absparen von Arbeitssunden, zum Beispiel um früher in den Ruhestand zu gehen. Für Arbeitgeber bietet das Modell Arbeitszeitkonto die Möglichkeit, flexibler auf volatile Auftragslagen, konjunkturelle und saisonale Schwankungen zu reagieren. Das Konto kann unterschiedliche Ausgestaltungsformen annehmen.
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Vertrauensarbeitszeit: Der Arbeitgeber legt das Arbeitsvolumen fest, das ein Mitarbeiter in einem bestimmten Zeitraum zu erfüllen hat. Die Aufteilung der Arbeitszeit obliegt dem Arbeitnehmer. Der Arbeitgeber vertraut darauf, dass Mitarbeiter sein Pensum im definierten Zeitrahmen erledigt.
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Schichtarbeit: Bei der Schichtarbeit werden in der Regel mehrere Mitarbeiter versetzt an einer Arbeitsstelle eingesetzt und arbeiten zu wechselnden Arbeitszeiten (z. B. frühmorgens, nachts oder spätabends). Die Zeiten werden in einem Schichtplan dokumentiert. Das Modell Schichtarbeit erfüllt verschiedene Funktionen: Es dient zum Beispiel als Flexibilisierungsinstrument, damit Arbeitgeber Anlagen optimal ausnutzen, Betriebszeiten ausdehnen und den fortlaufenden Betrieb gewährleisten können. Die Personalstärke kann an einen schwankenden Arbeitsanfall angepasst werden. Im Gesundheits- und Pflegebereich wird durch den Schichtdienst eine 24-Stunden-Versorgung sichergestellt.
Fazit
Eine starke Corporate Culture hat viele Vorteile für die Entwicklung und den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Sie ist der Schlüssel zu einem guten Betriebsklima und das zieht schlussendlich zufriedene Mitarbeiter nach sich, die ein Unternehmen nach außen repräsentieren. Die Führungsebene sollte entsprechend handeln und Mitarbeiter durch starke Werte binden und sie zu Markenbotschaftern machen. Corporate Culture ist ein wesentlicher Bestandteil des Employer Brandings und sollte ständig hinterfragt und optimiert werden. Denn wenn die allgemeinen Regeln durch festgelegte Werte und Normen bekannt sind, erhöht das die Kommunikationseffektivität, sodass Projekte schnell implementiert und durchgeführt werden können. Mitarbeiter, die sich an der Unternehmenskultur orientieren, sind ein authentisches Aushängeschild, motiviert, loyal und legen eine hohe Leistungsbereitschaft an den Tag.