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In den vergangenen Jahren ist die Arbeitswelt zunehmend flexibel geworden: Arbeitnehmer haben immer mehr Möglichkeiten, Arbeitsort und Arbeitszeit autonomer zu gestalten, um die Vereinbarkeit verschiedener Lebensbereiche, z. B. Beruf und Familie, besser koordinieren zu können. Das Konzept einer ausgewogenen Work-Life-Balance hat mit der Wandlung gesellschaftlicher Strukturen an Bedeutung gewonnen: Eine wachsende Anzahl erwerbstätiger Frauen, mehr Doppelkarrierepaare und ein erhöhter Pflegebedarf alternder Angehöriger verlangen von Arbeitnehmern Flexibilität und Organisationskompetenz. Wie der Balanceakt zwischen den einzelnen Lebensbereichen gelingt, hängt von den Arbeitszeitregelungen und der Planungssicherheit ab, die Unternehmen ihren Mitarbeitern durch klare Regelungen und transparente Kommunikation erleichtern. Eine entscheidende Rolle für eine gelingende Work-Life-Balance spielt die Flexibilisierung der Arbeitszeit. Dadurch haben Mitarbeiter zum Beispiel die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten oder ihre Arbeitszeiten je nach Arbeitszeitmodell frei zu wählen. Zu den gängigsten Arbeitszeitmodellen gehören:
Flexible Arbeitszeiten bieten nicht nur Vorteile für Arbeitnehmer. Auch Arbeitgeber haben gute Gründe für die Flexibilisierung. Einige Arbeitsmodelle wie Teilzeit Saison oder Arbeit auf Abruf ermöglichen eine bedarfs- und kapazitätsorientierte Reaktion auf volatile Auftragslagen, Auftragsspitzen und Nachfrageschwankungen. Anstatt Arbeitnehmer nach Saisonende entlassen zu müssen, können Mitarbeiter z. B. zeitweise einen Freizeitausgleich nehmen und somit dauerhaft gehalten werden. Zusätzlich ermöglicht eine erhöhte Flexibilisierung die bedarfsgerechte Ausdehnung von Produktions- oder Verkaufs-/Öffnungszeiten. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern höhere Flexibilität bieten und damit eine ausgewogene Work-Life-Balance fördern, profitieren von einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und Unternehmensidentifikation. Zufriedene Mitarbeiter arbeiten oft produktiver und weisen geringere Fehlzeiten auf. Eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit verringert das Risiko von (Früh)Fluktuation, so dass Unternehme die Kosten für eine Neurekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter sowie die Gefahr von Fehlbesetzungen verringern. Langjährige Mitarbeiter zu binden, hat viele Vorteile. Sie verfügen beispielsweise über unternehmensspezifisches Erfahrungs- und Spezialwissen, das bei einer Kündigung verloren geht. Ältere Mitarbeiter, die dem Unternehmen z. B. über die Möglichkeit der Altersteilzeit erhalten bleiben, können hierbei einen wichtigen Wissenstransfer an nachkommende Arbeitskräfte leisten. Für familiär gebundene Mitarbeiter oder Pendler sind flexible Arbeitszeitmodelle oft ein Grund, im Unternehmen zu bleiben oder sich dort zu bewerben. Ein Arbeitgeber, der seinen Mitarbeitern Flexibilität bietet, ist für viele qualifizierte Bewerber attraktiv. Weist es eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit auf und fungieren die Mitarbeiter als Unternehmensbotschafter, hat das positive Effekte auf das Arbeitgeberimage. Dadurch sichert sich das Unternehmen Wettbewerbsvorteile im Recruiting begehrter Fachkräfte.
Der Wandel gesellschaftlicher Strukturen wie beispielsweise eine höhere Anzahl an Doppelkarrierepaaren und pflegebedürftigen Angehörigen, hat zu einem zunehmenden Bedarf an Arbeitszeitflexibilisierung geführt. Für Mitarbeiter ermöglichen flexible Arbeitszeiten eine selbstbestimmte Gestaltung ihrer Work-Life-Balance. Arbeitgeber profitieren von der Flexibilisierung, indem sie Kapazitäten bedarfsgerecht einsetzen können und die Mitarbeiterzufriedenheit fördern. Damit einher gehen weitere Vorteile wie eine höhere Mitarbeiterbindung oder ein attraktives Arbeitgeberimage. Die Umsetzung flexibler Arbeitszeiten birgt jedoch einen hohen Abstimmungsaufwand unter Mitarbeitern und Führungskräften. Vor einer endgültigen Einführung kann eine Testphase mit anschließender Evaluation sinnvoll sein, so dass sich ggf. noch Anpassungen vornehmen lassen.
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