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Jedes Unternehmen entwickelt durch Verhaltensweisen, Denkhaltungen und gelebte Werte eine eigene Kultur – die Corporate Culture. Sie begründet den einzigartigen Charakter eines Betriebes und umfasst als unsichtbarer Faktor das Denken, Handeln und die Entscheidungen der Mitarbeiter aller Hierarchieebenen. Solche gemeinsam gelebten Werte können beispielsweise Fairness, Vertrauen oder Leistungsorientierung sein. Die unternehmensinterne Kultur beeinflusst die Art und Weise der Kommunikation – sowohl intern als auch extern. Entsprechend spiegelt sie sich nicht nur im innerbetrieblichen Verhalten, sondern auch in der Außendarstellung wider. Somit ist die Corporate Culture ein weicher, schwer greifbarer Faktor, dessen Auswirkungen dennoch deutlich spürbar sind, zum Beispiel durch den wirtschaftlichen Erfolg. In den vergangenen Jahren erlebten Firmen einen branchenübergreifenden Kulturwandel: Veraltete Werte, wie starre Hierarchien und unflexible Arbeitszeiten sind nicht mehr zeitgemäß. Stattdessen rückt eine dynamische, vernetzte Arbeitswelt in den Fokus. Dieser Paradigmenwechsel stellt viele Unternehmen vor die Herausforderung, ihr Geschäftsmodell zu überdenken und tiefgreifende, strukturelle Veränderungen zu veranlassen. Studien zeigen, dass eine ausgeglichene Work-Life-Balance, Flexibilität, Transparenz und regelmäßiges Feedback in der Corporate Culture verankert sein sollten, um Mitarbeiter langfristig zu binden und als attraktiver Arbeitgeber aufzutreten. Im steigenden Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte sind all diese Aspekte entscheidende Faktoren und haben unmittelbaren Einfluss auf das Employer Branding. Eine agile Unternehmenskultur ist somit maßgeblich wichtig für den Erfolg einer zukunftsorientierten Organisation.
Um valide Aussagen über die Ausprägung der Corporate Culture machen zu können, sollten die im Folgenden genannten Faktoren herangezogen werden. Die Beantwortung dieser Fragen ermöglicht eine detaillierte Analyse der vorherrschenden Kultur und des möglichen Optimierungspotenzials.
Inwiefern sich gelebte Werte auf den Geschäftserfolg auswirken, ist in einer Studie zum Thema „Wertekultur und Unternehmenserfolg“ untersucht worden. Hierfür wurden 2.134 Interviews in 33 Unternehmen geführt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Ein Viertel des wirtschaftlichen Erfolges ist das Ergebnis einer gelebten Wertekultur. Der Geschäftserfolg lässt sich an neun inhaltlichen Dimensionen ablesen, die jeweils stark von der Corporate Culture beeinflusst sind:
Auf personeller Ebene spielt ein positives Miteinander eine wesentliche Rolle. Arbeitnehmer, die sich mit ihrem Unternehmen identifizieren, zeigen beispielsweise eine besonders hohe Leistungsbereitschaft. Im Umkehrschluss bedeutet das: Ein gutes Arbeitsklima fördert die Produktivität und sorgt so für wirtschaftlichen Erfolg. Hinzu kommt, dass zufriedene Mitarbeiter nachweislich weniger krank sind und eine offen gestaltete Kommunikation das Konfliktpotential senkt. All diese Erfolgsfaktoren lassen sich also mit einer klar definierten Corporate Culture stark positiv beeinflussen. Im Personalmarketing spielt die Unternehmenskultur eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung eines erfolgreichen Employer Brandings.
Eine positive Corporate Culture macht es Firmen leichter, Talente zu finden und sie langfristig zu binden. Zufriedene Mitarbeiter, die ihre Sympathien offen kommunizieren, sind ein ideales Aushängeschild für Betriebe und haben auch gegenüber Externen eine positive Strahlkraft. Eine Untersuchung des Gallups-Instituts zeigt jedoch, dass viele Mitarbeiter keine besonders ausgeprägte Beziehung zu ihrem Arbeitgeber aufbauen: Laut der Studie fühlen sich 85 % der Arbeitnehmer kaum oder gar nicht emotional an ihr Unternehmen gebunden. Ein Grund für diese nicht vorhandene Identifikation kann eine Unternehmenskultur sein, die entweder nicht ausgelebt oder abgelehnt wird. Wenn sich Arbeitgeber jedoch auf zukunftsorientierte Werte fokussieren und neue Mitarbeiter nach Kriterien des Cultural Fit auswählen, verschafften sie sich einen großen Marktvorteil. Darüber hinaus profitieren Firmen von der Tatsache, dass zufriedene Arbeitnehmer selten kündigen. Insofern kann eine gute Unternehmenskultur die Fluktuationsrate senken und damit auch die Kosten für Recruiting-Prozesse.
Die jährlich durchgeführte Studie „Recruting Trends“ hat sich dem Thema Corporate Culture gewidmet und herausgefunden, welche Faktoren Arbeitnehmern besonders wichtig sind:
Auch das Onboarding lässt sich auf diese Weise optimieren. Denn eine HR-Abteilung, die ihrer Talentsuche eine ausgefeilte Corporate Culture zu Grunde legt, kann zielgerichteter arbeiten. Teilt ein Kandidat die gelebten Werte? Wird er sich mit der Arbeitgebermarke identifizieren können? Die Chancen auf Cultural Fit sind so deutlich höher. Viele Firmen nehmen sich all diese Faktoren zu Herzen und setzen verstärkt auf Mitarbeiter als Markenbotschafter. Der „Mittelstandsbarometer 2018“ von Ernst & Young zeigt das in aller Deutlichkeit. Demnach verfolgen rund 59 % der Unternehmen genau diese Strategie.
Eine starke Corporate Culture hat viele Vorteile für die Entwicklung und den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Sie ist der Schlüssel zu einem guten Betriebsklima und das zieht schlussendlich zufriedene Mitarbeiter nach sich, die ein Unternehmen nach außen repräsentieren. Die Führungsebene sollte entsprechend handeln und Mitarbeiter durch starke Werte binden und sie zu Markenbotschaftern machen. Corporate Culture ist ein wesentlicher Bestandteil des Employer Brandings und sollte ständig hinterfragt und optimiert werden. Denn wenn die allgemeinen Regeln durch festgelegte Werte und Normen bekannt sind, erhöht das die Kommunikationseffektivität, sodass Projekte schnell implementiert und durchgeführt werden können. Mitarbeiter, die sich an der Unternehmenskultur orientieren, sind ein authentisches Aushängeschild, motiviert, loyal und legen eine hohe Leistungsbereitschaft an den Tag.
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