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Der perfekte Lebenslauf? Den gibt es wahrscheinlich nur im Märchen. Und nicht einmal dort, denn das wäre doch eher eine langweilige Geschichte. 100-prozentig geradlinig mit klar erkennbarem roten Faden sind die wenigsten Lebensläufe. Auch wenn sich manche Exemplare wie beeindruckende Erfolgsgeschichten lesen, ist der Karriereweg oft nicht so steil, wie er scheint. Dokumentiert hat das u. a. der Psychologe, Ökonom und Princeton-Professor Johannes Haushofer in seinem „CV of Failures“. Trotz seiner außergewöhnlichen Karriere als 36 Jahre junger Professor einer Eliteuniversität ist auch Haushofers Berufslaufbahn von Höhen und Tiefen gezeichnet. Als Stationen in seinem CV of Failures listet er u. a.:
Für einen Job beworben hat sich Haushofer mit seinem CV of Failures wohl nicht. Aber er hat demonstriert, dass auch ein erfolgreicher Karriereweg Hürden kennt und nicht immer nur geradlinig verläuft. Die gescheiterten Anläufe bleiben im CV nur meist unsichtbar. Was aber, wenn der Lebenslauf deutliche Umwege oder Lücken aufweist? Verschweigen oder vertuschen ist weniger sinnvoll: Die meisten Personaler werden nachfragen, vor allem wenn die Unterbrechung im Schnitt länger als 3 Monate andauert. Zurechtgelegte Standartantworten kennt der Großteil von ihnen in und auswendig. Da leidet dann schnell die Glaubwürdigkeit des Bewerbers. Hakt der Personaler nach, kann das dazu führen, dass sich der Kandidat in seinen Aussagen verheddert oder ins Stocken gerät. Wer versucht, drum herum zu reden, weckt Skepsis. Eine unangenehme Situation, die leicht dadurch vermeidbar ist, ehrlich zu antworten. Dabei ist es sinnvoll, die Lücke im Lebenslauf zu erklären. Denn auch der Umgang mit Niederlagen, Herausforderungen und Umwegen im Karriereweg kann Auskunft über Eigenschaften oder Fähigkeiten des Bewerbers geben: Hat er zum Beispiel ein besonders hohes Durchhaltevermögen bewiesen? Wie hat er sich durch die Leerzeit in seinem Lebenslauf weiterentwickelt? Was hat er daraus gelernt oder mitgenommen, das vielleicht auch für die künftige Jobs relevant sein könnte? Hat er besondere Erfahrungen gesammelt, die er in die neue Stelle einbringen kann? Wer sich bereits im Vorfeld Gedanken darüber macht, wie er eine solche Lücke authentisch und sinnvoll erklären kann, wird vielleicht auch im Vorstellungsgespräch mit mehr Gelassenheit auf die Frage reagieren.
Wie sieht er nun aus, der perfekte Lebenslauf? Die Antwort hängt davon ab, was der jeweilige Personaler erwartet und lässt sich daher wie so vieles nicht pauschalisieren. Worauf Personalverantwortliche besonders achten, das hat das US-amerikanische Karriereportal „TheLadders“ in einer Eyetracking-Analyse untersucht. Dabei wurden die Augenbewegungen von 30 Personalern aufgezeichnet, um herauszufinden, worauf sie sich bei der Betrachtung von Lebensläufen am meisten fokussierten. Das Erstaunliche: Nur 6 Sekunden widmeten sich die Teilnehmer im Schnitt einer Bewerbung, um eine erste Entscheidung über die Eignung von Kandidaten zu treffen. 80 % der Zeit entfiel dabei auf:
In puncto Lebenslauf zählt vor allem Qualität statt Quantität. Seitenlange Textwüsten, die jedes Praktikum und jeden Nebenjob haarklein auflisten, landen schnell auf dem Aussortierstapel. Je relevanter der Lebenslauf für die ausgeschriebene Stelle und das Unternehmen, desto besser. Wichtig ist, dass Schlüsselqualifikationen dabei schnell ins Auge springen. 5 Tipps für einen überzeugenden CV:
Fazit
Gerade mal 6 Sekunden verwenden Personaler laut einer Eyetracking-Analyse des Karriereportals „TheLadders“ auf das erste Scannen eines Lebenslaufs. Umso wichtiger ist deshalb eine übersichtliche Struktur, die stellenrelevante Keywords beinhaltet und sichtbar platziert. Textlich überladen sollte der Lebenslauf nicht sein. Lieber die weniger relevanten Stationen kurz halten und irrelevante weglassen.
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