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Dem 30. November 2022 ist ein wichtiger Platz in den Geschichtsbüchern sicher. An diesem Tag machte die US-Firma OpenAI den KI-ChatBot ChatGPT kostenlos für die Öffentlichkeit zugänglich. Plötzlich konnte sich jeder durch eine einfache Anfrage seitenlange Texte selbst zu Spezialthemen schreiben lassen, riesige Dokumente in wenigen Sekunden auf die wichtigsten Stichpunkte eindampfen oder komplexen Programmcode auf Fehler prüfen. Die Ära der generativen KI war gestartet und sie hat großes Potenzial, die Arbeitswelt für immer zu verändern. Das gilt auch für die Personaldienstleistung.
Nur rund ein Jahr später hatten zahlreiche Werkzeuge aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz die Arbeitswelt schon in einem Maß beeinflusst, wie keine andere Technik zuvor:
Nun ist fairerweise zu sagen, dass Künstliche Intelligenz keine wirklich neue Sache ist, sondern ein Forschungsbereich, der in der Informatik schon vergleichsweise lange existiert. Der Ursprung liegt in den 50er Jahren, als Alan Turing damit angefangen hatte, die „Denkfähigkeit“ von Maschinen zu bewerten. 1956 wurde auf einer Forscherkonferenz erstmals der Begriff der Künstlichen Intelligenz geprägt. Die Idee damals: Jeder Aspekt des Lernens oder jegliche andere Merkmale der Intelligenz sollten so simuliert werden, dass Maschinen es nachahmen können. Doch wer nicht gerade selbst in der Informatik tätig war, bekam danach von KI über Jahrzehnte hinweg nichts mit.
Zwar nahm man wichtige Schritte wie KI-Expertensysteme auch außerhalb von Laboren wahr, und auch neuronale Netze und Machine Learning entstanden, doch erst in den 2010er Jahren zeigte sich KI wieder im echten Leben. KI-Algorithmen erreichten erstmals sehr hohe Genauigkeiten bei der Bilderkennung, das autonome Autofahren machte große Fortschritte und Übersetzungsdienste wie DeepL überraschten mit hervorragenden Ergebnissen.
Was macht jetzt aber die neue generative KI so spannend? Sie bietet normalen Menschen erstmals eine einfache Bedienmöglichkeit, arbeitet schnell und erzeugt großartige Ergebnisse, wenn auch nicht immer komplett fehlerfrei. Wer zum Beispiel mit einem Text-zu-Bild-Generator spielt, kann durch ein paar simple Texteingaben überzeugende Bilder erschaffen, teilweise sind die Ergebnisse atemberaubend und unterscheiden sich in nichts von „echten“ Grafiken und Bildern.
Gleichzeitig nehmen KI-Tools wie ChatGPT Nutzer:innen extrem viel Arbeit ab – die gewonnene Zeit kann dann für anderweitige Aufgaben eingesetzt werden, für die KI noch keine Lösungen hat. Für Unternehmen kann KI also ein starker Produktivitäts-Booster sein. Studien zum Thema KI gibt es viele; etwa soll sich die Produktivität von Unternehmen laut Accenture und Frontier Economics durch KI bis 2035 um fast 40 Prozent steigern lassen. Allein das deutsche Bruttoinlandsprodukt soll laut PWC bis 2030 durch KI um über 11 Prozent wachsen, das wäre ein Plus von rund 430 Milliarden Euro.
Zwei von drei befragten Deutschen nehmen außerdem einer Umfrage von Stepstone zufolge an, dass KI einen moderaten bis großen Einfluss auf den eigenen Arbeitsalltag haben wird. Kein Wunder also, dass viele Experten schon jetzt der Meinung sind, dass KI das Potenzial hat, die Arbeitswelt komplett umzukrempeln. Die Personaldienstleistung ist da keine Ausnahme.
Die Experten der Staffing Industry Analysts (SIA) sehen in KI großes Potenzial für die Branche, vor allem für Verbesserungen im Middle- und Backoffice-Segment.
Das klingt alles sehr spannend und Personaldienstleister sollten sich mit den neuen Möglichkeiten durch KI unbedingt auseinandersetzen. Das geht sofort und ohne großen Aufwand durch kostenlose Werkzeuge wie ChatGPT. Doch KI sollte nicht fälschlicherweise als Spielerei verstanden werden. Wer konkurrenzfähig bleiben will, tut gut daran, künstliche Intelligenz systematisch zu nutzen.
Hier gibt es für die Branche schon erste Lösungen: Beispielsweise nutzt zvoove in seiner Recruiting-Software bereits ChatGPT, um Texte für Stellenausschreibungen ausformulieren zu lassen. Ebenso werden in zvoove Recruit klassische KI-Technologien für das optimale Kandidaten-Matching eingesetzt. Außerdem sieht zvoove in den Bereichen Lohnabrechnung und Disposition ein erhebliches Potenzial durch KI. Man sollte aber nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun. Klar ist: Wer umfangreich von KI profitieren will, braucht ein durchgängig digitalisiertes Unternehmen.
zvoove hat zum Beispiel die Branchensoftware zvoove One in die Cloud gebracht und damit den Weg für den weiteren Einsatz von Künstlicher Intelligenz bereitet.
In KI steckt riesiges Potenzial, aber auch ein gewisses Risiko. Was so faszinierend ist, wenn eine KI in wenigen Sekunden ein Ergebnis ausspuckt, kann auch negativ aufgefasst werden, etwa wenn Nutzer:innen nicht nachvollziehen können, wie die KI Entscheidungen trifft. Gleichzeitig machen KI-Generatoren heute noch vielfach Fehler, was Nutzer verunsichert.
Die von ChatGPT verfassten Texte zum Beispiel lesen sich immer recht überzeugend, doch wenn man genau hinsieht, stecken oft haarsträubende Fehler in den Details. Die Qualität einer KI ist außerdem stark abhängig von den verwendeten Trainingsdaten. Diese müssen sorgfältig ausgewählt werden, sonst kann die KI keine ausgewogenen Ergebnisse liefern.
Die EU stellt hier bereits die Weichen mit einem ersten KI-Gesetz, das Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz festlegen soll. Die Sorge ist nur, dass die Innovationsgeschwindigkeit die Gesetzgeber weit überfordern könnte.
KI ist kein IT-Trend, der wieder verschwindet. Personaldienstleister:innen sollten sich mit den Möglichkeiten von KI vertraut machen und ausloten, was für sie in der täglichen Praxis Sinn machen könnte. Besonders elegant ist die Einbindung in ohnehin genutzte Software, etwa in Microsoft 365 oder in Branchenprogramme wie zvoove One oder zvoove Recruit.
Foto: © Adobe Stock / Alexander Limbach / 225487358
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